INTO THE WILD

Reportage

Ein Leben als Fischer auf dem Fluss Indigirka, nördlich des Polarkreises in Sibirien.

[DE] Into the Wild – Ein Leben als Fischer auf dem Fluss Indigirka, nördlich des Polarkreises in Sibirien
[EN] Into the Wild – A life as a fisherman on the Indigirka River, north of the Arctic Circle in Siberia
Fischer Iwan Iwanowitschs Fischerstation für 3 Monate während der eisfreien Zeit von Juni bis August.

Die endlosen Weiten der Taiga und Tundra an den Ufern der 1.700km langen Indigirka im hohen Nordosten Sibiriens sind kaum besiedelt. Sechs Stunden mit einem kleinen Motorboot und ca. 300 km nördlich der kleinen Siedlung Belaja Gora (Weißer Berg) in Jakutien (das etwa kleiner als die EU ist) leben und arbeiten vier Fischer während der eisfreien Sommermonate in einer kleinen Datscha. Hier, nördlich des Polarkreises, ist es 24 Stunden lang taghell. Ein einfaches Leben vom Fluss. Roher Fisch, Gurken aus dem Glas, Kekse und Vodka zum Frühstück. Einen Elch und paar Enten erlegt. Von ein paar Bären und Millionen von Mücken gejagt. Und eine kellergroße Tiefkühltruhe im Permafrostboden für die Tonnen an Fisch, die im Herbst ein Kühlschiff abholen wird.

Aus der Geschichte "Scheiß auf die WM, geh Elfenbein suchen" aus dem Multimedia Blog www.buterbrod-und-spiele.de von Christian Frey und Moritz Gathmann.

Ausgezeichnet mit dem Grimme Online Award 2019.

[DE] Into the Wild – Ein Leben als Fischer auf dem Fluss Indigirka, nördlich des Polarkreises in Sibirien
[EN] Into the Wild – A life as a fisherman on the Indigirka River, north of the Arctic Circle in Siberia
Sasha und Alexej in ihrer Datscha auf der Fischerstation bei einem Plausch. Alexej, der hier das ganze Jahr über lebt und im Tschetschenienkrieg dienen musste, kann abends ohne laute Kriegsfilme nicht einschlafen.
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[EN] Into the Wild – A life as a fisherman on the Indigirka River, north of the Arctic Circle in Siberia
Fischer Alexej und Kolja untersuchen ihre Netze bei den Fischgründen.
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[EN] Into the Wild – A life as a fisherman on the Indigirka River, north of the Arctic Circle in Siberia
Fischer Alexej und Kolja bei der Ausfahrt zu den Fischgründen.
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[EN] Into the Wild – A life as a fisherman on the Indigirka River, north of the Arctic Circle in Siberia
Wenn Iwan Iwanowitsch sein Radio auf Kurzwelle stellt und dann mit seinen schwieligen Fingern behutsam den Frequenzregler hin- und herschiebt, dann erklingen aus den Lautsprechern dann und wann japanische und chinesische Stimmen, sogar indische Musik. „Nur russisches Radio kann ich nicht mehr empfangen seit diesem Jahr. Weiß der Henker warum?“
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Fischer Iwan Iwanowitschs Fischerstation für 3 Monate während der eisfreien Zeit von Juni bis August.
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[EN] Into the Wild – A life as a fisherman on the Indigirka River, north of the Arctic Circle in Siberia
Platz für Gäste gibt es immer: Fischer Iwan Iwanowitschs Wohn- und Schlafzimmer für 3 Monate während der eisfreien Zeit von Juni bis August.
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[EN] Into the Wild – A life as a fisherman on the Indigirka River, north of the Arctic Circle in Siberia
Platz für Gäste gibt es immer: Fischer Iwan Iwanowitschs Wohn- und Schlafzimmer für 3 Monate während der eisfreien Zeit von Juni bis August.
[DE] Into the Wild – Ein Leben als Fischer auf dem Fluss Indigirka, nördlich des Polarkreises in Sibirien
[EN] Into the Wild – A life as a fisherman on the Indigirka River, north of the Arctic Circle in Siberia
Sascha, 57 Jahre alt, aus der Siedlung Belaja Gora (Weißer Berg), unterwegs auf dem Fluss Indigirka in der Republik Sacha (Jakutien). Der Vater von acht Kindern hat sich von der Jagd auf Elfenbein, das von vor 5000 Jahren ausgestorbenen Mammuts stammt und im Permafrostboden schlummert, ein neues Motorboot gekauft. Tee-Pause auf der Fahrt zu einer sechs Stunden entfernten Fischerstation in Richtung Ostsibirische See.
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[EN] Into the Wild – A life as a fisherman on the Indigirka River, north of the Arctic Circle in Siberia
Alexejs Fischerstation mit Kühlkontainer, die ein Diesel betreibt, ein Lager und eine Datscha auf Stelzen. Anfang Juni stand hier noch Hochwasser. Das Eis geht, Millionen von Mücken kommen.
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Fisch ausnehmen und salzen.
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Fischer Alexej, der im tschetschenischen Krieg zwei Finger verloren hat, und jetzt das ganze Jahr die Fischerstation bewohnt, kann nur zu lauten, russischen Kriegsfilmen einschlafen.
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Die Kochnische der Fischer in ihrer Datscha, mit einer Funkausrüstung. Im Notfall kommt ein Hubschrauber der Armee zur Hilfe.
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Zurück zu den Booten. Mit Enten im Gepäck.
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Der Abdruck einer Bärentatze in einem der ehemaligen Gulags in der Nähe der Station. Flucht? Zwecklos.

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Christian Frey, geboren 1972 in München, studierte Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt digitale Medien und Fotografie an der Universität der Künste Berlin sowie am Central Saint Martins College of Art and Design in London. Er arbeitet seit 2000 im Bereich digitale Medien und Visual Storytelling als Fotograf, Filmer, Webgestalter und Coder.

Seine Schwerpunkte sind Dokumentarfotografie und Portrait. Seit 2011 ist er außerdem als Dozent tätig, u.a. an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin sowie der Zeitenspiegel-Reportageschule.

Seine Geschichten und Arbeiten blicken immer hinter die Kulissen, so z.B. die der Fussball-Weltmeisterschaften in Südafrika 2010, Brasilien 2014 und Russland 2018, oder die des Klimagipfels in Paris 2015, in multimedialen Blogs, initiativ und verantwortlich in kleinen und größeren Teams, im Auftrag und selbstständig mit Crowdfunding.

Die Blogs wurden nominiert oder ausgezeichnet mit dem Grimme Online Award (2011, 2016, 2019), ausgewählt zu den Journalisten des Jahres 2014, 2.Platz.

Christian bietet die Umsetzung von Einzelprojekten oder Multimedia-Produktionen an: von der Entwicklung von Konzepten und visuellen Geschichten über Fotografie und Film bis hin zur Gestaltung und Coding von Websites..

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