GOLD TAUCHER

Reportage — 2012

Ato Serrano, Gold-Taucher
Ato Serrano bringt nach über einer Stunde unter Wasser eine Stichprobe Erde mit an die Oberfläche. Diese Probe wird entscheiden in welcher Richtung weiter gegraben wird. Mit bloßen Händen oder einem Spaten wird die Erde mehrere Meter unter der Oberfläche abgebaut.

Mit abenteuerlichen Methoden versucht die arme philippinische Landbevölkerung Gold zu finden. Nur über einen kleinen Plastikschlauch mit Atemluft versorgt, tauchen die Männer metertief im Schlamm, um Gold zu fördern. Das Kompressortauchen gehört zu den gefährlichsten Fördermethoden.

Marina Manaog bei der Goldsuche
In einem brachliegenden Reisfeld suchen mehrere Gruppen nach Gold. Das Reisfeld wird Meter für Meter nach Gold durchsucht. Der Landbesitzer bekommt täglich von jedem Team einige Prozent des Gewinnes. Mit dieser Methode können auch Bereiche durchsucht werden in denen das Grundwasser sehr hoch steht oder welche gar überflutet sind. Marina Manaog überquert gerade den Bach. Vor 14 Jahren ist ihr Mann bei einem Tauchunfall verunglückt. Seitdem hilft sie beim Goldabbau und kann so ihre Familie alleine ernähren.
Buhet und Michael beim Goldabbau
Wenn viel Gold gefunden wird, arbeiten Buhet und Michael auch manchmal Nachts weiter.
Elsie Villaflores, Kioskbesitzerin und Goldverkäuferin
Elsie Villaflores ist Goldkäuferin und hält das gesamte Gold, welches sie in einem Monat eingekauft hat in der Hand. Davon träumt jeder Minenarbeiter, denn meistens finden diese nur sehr geringe Mengen von einigen Milligramm oder maximal ein paar Gramm.
Rian, Nonoj und Jesman, Gold-Taucher
Rian bewacht den Schacht, in welchem gerade ein Taucher arbeitet. Nonoj und Jesman waschen den Schlamm und suchen so nach den Goldkrümeln.
Leandro, Gold-Taucher
Leandro taucht nach einem langen Tauchgang auf und wäscht sich den Schlamm aud dem Gesicht und Mund. Der Schlamm kriecht in Mund und Ohren und führt dort teils zu Infektionen. Bis zu zwei Stunden bleiben die Taucher ununterbrochen unter Wasser.
Gold-Taucher nach der Arbeit
Nach einem langen Arbeitstag in den Minen amüsieren sich die Männer bei einem Glas Bier.
Ricky Santamaria, Gold-Taucher
Ricky Santamaria ist 36 Jahre alt und taucht seit 15 Jahren. Seitdem er 6 ist, arbeitet er in den Goldminen. Nachdem er Stunden unter Wasser gearbeitet hat, raucht er zitternd vor Kälte eine Zigarette. Er hat 6 Kinder, die alle zur Schule gehen.
Leandro, Gold-Taucher
Obwohl Leandro seit 24 Jahren nach Gold taucht und als Taucher auch etwas mehr verdient als die anderen Minenarbeiter, lebt er mit seiner Familie immer noch ein einfaches Leben. Das Gold hat ihm keinen Reichtum gebracht. Es bleibt selten etwas übrig, um für die Zukunft zu sparen. Leandro duscht sich vor seiner Hütte an einem Brunnen.
Sclamm für den Stollen
Mit den Füßen wird Erde mit Wasser vermischt, um sie dann als Schlamm in den Stollen zu schütten. Der mit Wasser und Schlamm gefüllte Stollen bekommt so mehr Stabilität.
Elsie Villaflores, Kioskbesitzerin und Goldverkäuferin
Elsie Villaflores besitzt einen kleinen Kiosk im Dorf und lebt auch vom Goldhandel. Sie kauft das täglich gefundene Gold von den Minenarbeitern ein und verkauft es weiter auf dem Schwarzmarkt. 80 Prozent des Goldes in der "Banko Zentral NG Philippinas" stammt von meist illegalen "small scale mines". Das Gold aus den Großminen wird von den internationalen Konzernen oft am Finanzamt vorbei direkt außer Landes geschafft.
Leandro, Gold-Taucher
Die meisten Minenarbeiter haben kein fließendes Wasser und leben ein einfaches Leben. Am Dorfbrunnen holt Leandro Wasser für die Wäsche.
Christina und Charica Manaog, Halbwaisen
Christina und Charica Manaog sind seit 14 Jahren Halbwaisen, nachdem ihr Vater bei einem Tauchunfall in einem der Stollen tödlich verunglückte. Christinas Mann ist auch Minenarbeiter und unter der Woche in einem Bergwerk angestellt. Charica ist mit 22 Jahren und trotz eines Highschoolabschlusses auf Arbeitssuche. Sie träumt davon wie ihre Brüder eine Stelle in den Fabriken von Manila zu bekommen. Dies würde jedoch bedeuten, dass sie ihre Mutter alleine lassen muss, welche ihre Kinder in den letzten 14 Jahren mit der schweren Arbeit in den Goldminen alleine ernähren musste.
Abendstimmung im Dorf der Minenarbeiter
Durchschnittlich vier Euro Tageseinkommen reichen gerade aus, um ihren Familien ein ärmliches Leben zu sichern. Die wenigsten haben fließendes Wasser oder Strom. Obwohl viele Arbeiter in 2. oder 3. Generation Gold abbauen, leben ihre Familien weiter in Armut. Abendstimmung im Dorf der Minenarbeiter.

Weitere Portfolios

Fabian Fiechter schloss neben seiner Arbeit als Intensivpflegefachmann eine Weiterbildung in Fotografie an der Schule für Gestaltung Basel ab. Er studierte anschliessend Fotojournalismus an der Hochschule Hannover und an der Danish School of Media and Journalism in Aarhus. Fotografisch beschäftigt er sich mit dem Arbeits- und Lebensalltag von Menschen. Von einem humanistischen Weltbild ausgehend stellt er seine Protagonisten in den Mittelpunkt seiner Geschichten. Nach einem sechsmonatigen Praktikum bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung arbeitet er regelmässig als freier Fotojournalist und weiterhin auch als Intensivpflegefachmann. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgestellt und erscheinen in nationalen und internationalen Medien.

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