Backhaus & Smailovic

2 SEITEN
DES KRIEGES

Gemeinsam sind Sebastian Backhaus und Armin Smailovic an die ukrainische Front gereist.

Sie arbeiten an Bildpaaren, die auf der einen Seite das Leben der Soldat*innen an der Front (fotografiert von Sebastian Backhaus) und auf der anderen Seite die Umstände der zivilen ukrainischen Bevölkerung in Frontnähe (fotografiert von Armin Smailovic) darstellen.
Sie sind noch bis Sonntag, den 30.04.2023 in der Ukraine und stehen bis dahin auch für Aufträge vor Ort zur Verfügung.

Im Interview mit Deuschlandfunk Kultur berichten sie über ihre Arbeit an der Front:
Zwei Seiten des Krieges – Fotos aus der Ukraine

01)

Ukraine
Siversk, Ukraine. Ein Soldat der 84. Brigade, dessen Einheit auf die Kriegsführung mit Drohnen spezialisiert ist. Mit sieben weiteren Kameraden sorgt seine Drohnenneinheit dafür, dass sie immer, tags und nachts, mindestens eine Drohne in der Luft führen. Sie müssen sich zu Fuß an der Front bewegen, um die Drohnen direkt an feindlichen Linien zu starten. Das bedeutet ca. zwei Kilometer Fußmarsch unter Mörserbeschuss und die Drohnen tragend. Mit verschiedenen Modellen kommen sie drei Aufgaben nach: 1. Aufklärung mit Hilfe von Kameras, 2. Justierung der Artillerie und 3. das Abwerfen von Granaten auf den Feind. © Sebastian Backhaus / Agentur Focus
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Siversk, Ukraine. Wir treffen Aleksander, einen ehemaligen Lokomotivführer in Rente. Mir scheint, als ob Kapitän Haddock (Tim und Struppi) vor mir steht. Seit über einem Jahr lebt er in seinem Kellerabteil. 1,5m × 2,5 m groß. Mit ein paar wenigen Nachbarn aus dem Wohnblock und mit Hunden und Katzen. „Die sind gut verpflegt. Eine NGO bringt uns das Tierfutter...ach, und hier ist jenes und hier dieses... und hier laden wir mit einem Generator die Akkus für unsere Telefone und die Batterien für unsere Taschenlampen...und hin und wieder gehe ich aufs Dach... 6 Stockwerke rauf. Nur dort krieg Netz, um meine Familie anzurufen." An der „Oberfläche" stehen an mehreren Ein- und Ausgängen zu den Kellern Menschen, überwiegend Frauen. Wie Erdmännchen schauen sie sich um, reden etwas und verschwinden schnell wieder. BAMM, BAMM, BAMM - Artilleriegeschosse „explodieren" aus nächster Nähe in Richtung der russischen Stellungen. Im Westen nichts neues, zumindest nichts über die Ukraine, lese ich in den online Nachrichten. © Armin Smailovic / Agentur Focus

02)

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Slatyne, Ukraine. Die Sonne hat uns begleitet. Die Farbe, die eigentlich den Weizen/ das Land in der ukrainischen Fahne darstellt, schimmert durch die leichte Bewölkung wie ein Butterkeks. Der erste Ort ist Slatyne mit einem kleinen Bahnhof der nicht mehr ein Bahnhof genannt werden kann. - Die Graffitis schreien: „Willkommen in der Hölle!" und „Willkom-men in der Ukraine, Töle (Hündin)". Ein Zug fährt ein und Menschen purzeln heraus, als wäre es hier nie anders gewesen. Die Hunde freuen sich, daß etwas los ist und schauen, ob jemand einen Geruch aus der Stadt mitbringt, der ihnen Neuigkeiten verrät. Die sind ernüchternd: „Es ist immer noch Krieg!" © Armin Smailovic / Agentur Focus
Ukraine
Charkiw, Ukraine. Die nördlichste Verteidigungsstellung der 113. Brigade im Oblast Charkiw. Der Frontabschnitt liegt ruhig aber die ukrainische Einheit kennt den Feind und hält sich bereit und in Deckung. Jederzeit könnte ein Angriff aus Russland, das zwei Kilometer entfernt liegt, folgen. Es ist Ostern. Und in einem Bunker, der am Ende dieses Schützengrabens liegt, steht ein traditioneller Osterkuchen bereit. Die Soldaten werden ihn aber nicht anrühren. Sie sind in den vergangenen Tagen überversorgt worden mit diesen Zuckerkuchen, die so gar nicht in diese trostlose Gegend passen wollen. © Sebastian Backhaus / Agentur Focus

Portfolios von Armin Smailovic und Sebastian Backhaus

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