NO
GEORGIAN
DREAM
Serie
Das Land liegt irgendwo zwischen den Welten von Asien-Europa und Russland-EU. Trotz Georgiens Antrag auf EU-Mitgliedschaft, hat die pro-russische Regierung die Fortschritte dieses Prozesses blockiert und lässt die Chance schwinden, Teil der Europäischen Union zu werden, obwohl die Mehrheit der Georgier für einen EU-Beitritt ist. Von den älteren Generationen geht nur wenig Gegenwind aus. Vielleicht ist ihre Mentalität zu sehr von dem Trauma der Sowjetunion geprägt, in der es schwer war, von einer besseren Zukunft zu träumen, und die politischen Eliten nicht zu beeinflussen waren. Doch für die junge Generation ist dies schwer zu akzeptieren. Sie haben Hoffnung auf eine Zukunft in der EU, von der sie sich einen Wirtschaftsaufschwung, bessere Bildungschancen und die Eindämmung sozialer Ungerechtigkeit und Diskriminierung versprechen. Junge Georgier können sich nicht mehr mit den konservativen Werten identifizieren, in denen das Land seit der UdSSR stecken geblieben zu sein scheint. Besonders für Künstler:innen, Aktivist:innen und Menschen, die nicht in das traditionelle System passen, scheint sich eine vielversprechende Zukunftsperspektive in Luft aufzulösen.
Lea Greub ist Fotojournalistin aus Berlin und Düsseldorf. Ihr Studium an der Münster School of Design schließt sie im Bereich Mediendesign ab, weshalb sie in ihren Arbeiten neben der Fotografie auch immer wieder andere Medien wie Video, Audio und Text verwendet. In den letzten Jahren ist sie in ganz Europa unterwegs, um an Fotoreportagen und multimedialen Projekten zu arbeiten.
Sie beschäftigt sich mit soziopolitischen, queer-feministischen Themen und Europapolitik, wobei „Grenzen“ in unterschiedlichen Formen, immer wieder eine Rolle spielen. In ihrer Arbeit über die junge Generation Nordirlands erforscht sie die Wirkung des Bürgerkriegs auf die nachfolgenden Generationen in der Stadt Belfast, die bis heute durch Mauern durchzogen wird, um Konflikten vorzubeugen. Für ihre Bachelorarbeit befasst sie sich mit der Mitgliedschaft Georgiens in der EU und stellt die Frage nach den Grenzen der Europäischen Union: „Wer darf Teil des Staatenverbundes werden und wer nicht?“ Mit der daraus resultierenden Multimedia-Arbeit wird sie mit dem Förderpreis "gute Aussichten" und dem "follow-up" Stipendium ausgezeichnet.
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